map the gap – Soziale Arbeit im Dialog
Ausgehend von sozialpolitischen Dringlichkeiten, aktuellen Forschungsergebnissen sowie dem Postulat sozialer Gerechtigkeit steht in der Radiosendung “map the gap – Soziale Arbeit im Dialog” die Theorie und Praxis Sozialer Arbeit im Fokus einer auditiven Auseinandersetzung. Adressat*innen und Akteur*innen aus dem Feld Sozialer Arbeit sowie benachbarter Disziplinen sprechen über Bedingungen und Auswirkungen von sozialen Problemen, die in den Alltag reichen und die Lebensführung beeinflussen, aber selten wieder auf eine diskursive, politische und strukturelle Ebene zurückfinden. Autor*innen: Ottje Bunjes & Anna Hampel. Kontakt: fsk@annahampel.com
15. Prävention, Versorgung und Pflege im Kontext von Beeinträchtigungen - Forschungsprojekt "BESSER – Gesund Leben" (tba 2024)
14. MOMO – the voice of diconnencted youth, Hamburg (tba 2024)
13. Trans*forming Health Promotion – 29.10.24 20:00 Uhr und 18.11.24 20:00 Uhr via FSK
Obwohl alle Menschen ein gleiches Recht auf ein Höchstmaß an Gesundheit haben, erfahren trans* Menschen im Vergleich zu cis Personen im Gesundheitswesen diverse Ungleichbehandlung und Diskriminierung. Das Forschungsprojekt „Gesundheitsförderung in Lebenswelten von trans* Menschen“ (GeLebT*) beschäftigte sich deshalb mit der Frage, wie Gesundheitsförderung von trans* Menschen in ihren Lebenswelten und durch den Abbau von diskriminierenden Barrieren gestärkt werden kann. In der Sendung sprechen Miriam Richter (Projektleitung) und Kilian Rupp im Interview über individuelle Ressourcen sowie strukturelle Rahmenbedingungen in Bezug auf trans* und Gesundheit. Zudem wird eine englischsprachige Keynote von Shanna K. Kattari (University of Michigan School of Social Work) zu Gender Euphorie als Forschungsperspektive zu hören sein. Miriam Richter und Ray Trautwein stellen in ihrem Vortrag die Projektergebnisse vor. Diese zeigen, dass für trans* Menschen weiterhin deutliche Defizite in der Gesundheitsversorgung bestehen, da u.a. trans*spezifisches Wissen z.B. zu relevanten Versorgungsbedarfen oder gendersensibler Sprache fehlt.
12. Von Barrieren und Barrikaden
In Form eines Gespräches mit und eines Vortrages von Udo Sierck – Autor & Aktivist – stehen in dieser Ausgabe Normierungs- und Normalisierungsprozesse sowie dessen Dekonstruktion im Fokus: Welche Menschenbilder gestalten eine negative und vorurteilsbehaftete Vorstellung von Behinderung? Wie wird damit der Blick auf individuelles So-Sein verstellt? Warum weichen naturalistische Wertigkeitsdiskurse über Lebensformen nicht zu Gunsten von politisch-ethischer Verantwortung über bedingungslos zu gewährleistenden Assistenzformen im Alltag? Udo Sierck spricht über die Kontinuitäten einer Norm zur Nicht-Behinderung, Strategien diese sichtbar zu machen sowie seinen Erfahrungen aus der emanzipatorischen Krüppelbewegung. Ausstrahlung 27.06. um 14:00 Uhr, Freies Sender Kombinat
11. Stadtteilforschung zur polizeilichen Praxis auf St. Pauli
Das Thema der Sendung ist eine kollaborative Stadtteilforschung auf St. Pauli. In dieser wurden Erleben und Umgang von Personen, die von Polizeikontrollen und Racist Profiling betroffen sind sowie den dortigen Bewohner*innen untersucht. Anlass des Forschungsprojektes war die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Polizeipräsenz im Kontext der sogenannten „Task Force Drogen“ der Hamburger Polizei und die damit einhergehende Kritik aus dem Stadtteil. Die Ergebnisse wurden bereits im November 2023 auf einer Pressekonferenz an der HAW Hamburg vorgestellt. Sie stellen dem restriktiven Polizeieinsatz soziale Konzepte entgegen. Eine zentrale Empfehlung lautet, die Abschaffung der Task Force und stattdessen signifikante Investitionen in (mehr) Soziale Arbeit. In der Sendung sind im Interview Steffen Jörg (Stadtteilarbeiter der GWA St. Pauli) und Moana Kahrmann (Masterstudentin der Sozialen Arbeit, HAW) u.a. zur Entstehung und Vorgehensweise der Stadtteilforschung zu hören. Im Anschluss daran wird die Aufzeichnung der Pressekonferenz zu den Ergebnissen wiedergegeben. Ausstrahlung 30.03.2024, Freies Sender Kombinat
10. Selbstbestimmung und Selbstorganisation in der Jugendhilfe
Im Oktober 2023 veranstaltete das Forschungsprojekt geste einen Fachtag zur Selbstorganisation von Adressat*innen und Beschäftigten in der Heimerziehung. Sie stellten Ergebnisse vor, welche Praktiken der Teilhabe von Nutzer*innen sowie Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe untersuchten. Ziel war es, Gelingensbedingungen von Hilfe zu evaluieren und Partizipationsmöglichkeiten zu verbessern. In dieser Sendung wird der Aspekt der Teilhabe von Nutzer*innen fokussiert. Es werden hierzu Ausschnitte von Vorträgen der Tagung zu hören sein. Außerdem werden wir in der Sendung u.a. mit Careleaver e.V. über ihre Arbeit sprechen, die ebenfalls mit einem Vortrag vertreten waren. Nach dem Prinzip „Von Careleavern für Careleaver“ setzen sie sich als bundesweite Interessenvertretung für die Rechte von jungen Erwachsenen aus der Jugendhilfe ein. Sie sind fachpolitischer Impulsgeber und betreiben Netzwerksarbeit, um mehr Selbstbestimmung und bessere Übergänge in der Jugendhilfe zu etablieren. Ausstrahlung 29.01.24, Freies Sender Komibnat
9. Who cares?! Versorgungsperspektiven bei Essstörungen in Hamburg
Um ein kritisches Licht auf die unzureichende Versorgungslage an Beratung & Behandlung für Personen mit Essstörungen zu werfen, veranstaltete Waage e.V. dazu im Juni eine Paneldiskussion. Nach einem Input zur Studienlage der zunehmenden Zahl an Essstörungen bei weiblich* gelesenen Personen, wurden die steigenden Bedarfe bzw. mangelnden Ressourcen durch Akteur*innen der klinischen Psychiatrie, sozialpädagogischen Beratungspraxis, psychologischen Behandlung und Betroffenenperspektive diskutiert. Waage e.V. als ein Hamburger Fachzentrum für Essstörungen bietet psychosoziale Beratung für Menschen mit Esserkrankungen an. Neben niedrigschwelliger Beratung zum alltäglichen Umgang und zum weiteren Hilfesystem für Betroffene und Angehörige, betreiben sie Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit. Die Dokumentation der Diskussion schildert ausführlich genderspezifische Aspekte von Gesundheit, die Verwobenheit des Körpers zwischen Psyche und Politik und liefert für eine finanzielle Absicherung und Ausweitung der Angebote seitens der Hamburger Sozialpolitik mehr als ausreichende Argumente. Ausstrahlung 31.10.23, Freies Sender Komibnat
Um die Effekte der Corona-Pandemie auf die Einrichtungen Sozialer Arbeit zu dokumentieren, interviewten wir im April 2021 Stefanie Grabatsch und Matthias Lewandoswki vom BASIS-Projekt. Diese Einrichtung von basis & woge e.V. unterstützt seit 1986 in St. Georg in erster Linie männlich* gelesene Sexarbeiter*. Sie bildet eine niedrigschwellige Anlaufstelle für psychosoziale Beratung, beinhaltet Übernachtungsmöglichkeiten und dient als Ausgangspunkt der aufsuchenden Arbeit aka streetwork. Beide Mitarbeiter*innen geben durch ihre Schilderungen grundlegende Einblicke in dieses Handlungsfeld Sozialer Arbeit zwischen Gesundheitsprävention, Existenzsicherung und Wohnungslosigkeit. Sie berichten über flexibilisierte Arbeitsbeziehungen und klären über die Lebenslagen und -hintergründe ihrer Adressat*innen auf. Die Sendung stellt hierdurch eindrucksvoll dar, wie aus Sozialer Arbeit verlässliche Hoffnungsorte entstehen können, gelingende Zusammenarbeit und Vernetzung resiliente Strukturen evoziert und dennoch Tod & Trauer stetige Wegbegleiter dieser Arbeit sind. Ausstrahlung: 31.08.23, Freies Sender Kombinat
Soziale Arbeit ist u.a. aus der Antwort der Frauenbewegung auf die Fragen von Armut & Ungerechtigkeit im Zuge der Industrialisierung hervorgegangen. Alice Salomon als Akteurin der Bewegung beschrieb 1927 das handelnde Subjekt sowie die zugrundeliegenden gesellschaftlichen Verhältnisse als Einsatz- und Ausgangspunkt Sozialer Arbeit. Ziele dieser Arbeit sind die freie Entfaltung individueller Kräfte und Bereitstellung struktureller Möglichkeiten. Warum eine freie Entfaltung oftmals nicht möglich ist, wie Ungleichheitsbedingungen erfasst werden können und wo eine solche Disziplin und Profession sich selbst mit Herrschaftsmomenten verstrickt, steht im Fokus der Sendung mit Prof. Dr. Susanne Maurer. Vor dem Hintergrund ihrer machtanalytischen, differenzsensiblen und historisch-rekonstruktiven Perspektive sprechen wir über Notwendigkeiten theoretischer Kritik sowie die damit verbundenen Möglichkeiten einer kritischen Praxis. Eine solche Doppelspur als selbstkritisches Selbstverständnis ermöglicht es, Spuren gesellschaftlichen Unbehagens in öffnende Lesarten sowie erweiterte Handlungsoptionen für die Adressat*innen zu verschieben. Ausstrahlung: 29.05.23, Freies Sender Kombinat
6. under pressure – pandemic narratives
Eine Dokumentation zum Thema Wohnungslosigkeit während der Covid-19 Pandemie. Aus Interviews mit Frauen ohne Wohnung, die temporär Unterkunft in einem Container-Wohnprojekt fanden, entstand Anfang 2020 eine Audiodokumentation, die als Installation in der offspace Galerie nachtspeicher23 aufgeführt wurde. In der Zusammenstellung subjektiver Narrationen, bestehend aus hörbaren Erfahrungen, Wünschen und Interpretationen von Gesellschaft und Kritik, entstand so ein oszillierendes Abbild gegenwärtiger Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Entstehungskontext: transmitter 11/2021, S. 4-5. Ausstrahlung: 30.04.23, Freies Sender Kombinat
5. Digitalisierung im Sozialen
Digitalisierung ist unlängst in aller Munde und die Covid-19 Pandemie hat die Debatte um Digitalisierungsprozesse verstärkt. Doch was bedeutet Digitalisierung überhaupt und was ergibt sich hieraus für die Sozialer Arbeit? In der 5. Sendung sprechen wir darüber mit Philipp Fode. Er studiert aktuell Soziale Arbeit und ist Mitbegründer von „makeITsocial“. Sie unterstützen Projekte, Angebote und Organisationen u.a. aus der Sozialen Arbeit bei der Digitalisierung von Arbeitsprozessen und führen Fortbildungen zu den Themen Datenschutz und Medienkompetenz durch. Das Gespräch thematisiert den Stand der Digitalisierung im Sozialen sowie digitale Möglichkeiten und Hindernisse für Sozialarbeiter*innen, Einrichtungen und Adressat*innen. Zudem fragen wir uns, wie Digitalisierungsprozesse zu Paradigmen der Sozialer Arbeit wie Teilhabe und Selbstbestimmung stehen? Wie reproduzieren sich soziale Ungleichheiten im Digitalen und führen zu neuen Formen von „digitaler Vulnerabilität“? Wie verändern sich fachliches Handeln und Entscheidungsprozesse der Sozialarbeiter*innen durch mehr Digitalität? Ausstrahlung: Donnerstag, 17.02.23, Freies Sender Kombinat
4. Bewältigungspraxen im Kontext von Obdachlosigkeit & Wohnungsnot
Im ersten Teil dieser Ausgabe sprechen wir mit Dr‘in Nora Sellner über alltägliche Bewältigungspraxen obdachloser Menschen im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Zugehörigkeitsregimen wie ‘‘‘‘Normalität‘‘‘‘ und ‘‘‘‘Exklusion‘‘‘‘. Wie werden Selbstwert und -Wirksamkeit in einem Leben auf der Straße hergestellt? Dass Obdachlosigkeit das Resultat eines vorherigen psychosozialen Zustand der Krise ist, steht im zweiten Teil der Sendung mit Dr.‘in Silke Baums im Fokus. Wie geraten und handeln Frauen in Wohnungsnot? Welche Rolle spielt hierbei ein Geflecht aus genderbezogener Benachteiligung, strukturellem Wohnungsmangel sowie prekärer Sozialen Arbeit und biographischen Ereignisse? Mit den Studien der beiden Sozialarbeitswissenschaftlerinnen werden zudem Forschungsbedingungen – Stichwort #ichbinhanna – sowie die Notwendig einer konsequenten Adressat*innen bzw. Nutzer*innen-Orientierung für die Sozialen Arbeit problematisiert. Ausstrahlung: 29.12.22, Freies Sender Kombinat
3. Meinungsforschung auf Augenhöhe
In dieser Ausgabe sprechen wir mit GUT GEFRAGT. Das 2014 gegründete gemeinnützige Unternehmen evaluiert soziale Dienstleistungen für Menschen mit Beeinträchtigung und bezieht sie zugleich in diesen Prozess mit ein: Die Evaluationen über die Zufriedenheit und Qualität von teilhabe- und inklusionsorientierten Dienstleistungen (bspw. Wohn-, Arbeits- und Beschäftigungsangebote des SGB IX) werden selbst von Menschen mit Behinderung durchgeführt. GUT GEFRAGT bildet dafür Nutzer*innen sozialer Leistungen zu Evaluator*innen aus und bietet danach eine Tätigkeit auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt. Das Gespräch mit fünf Mitarbeiter*innen des inklusiven Unternehmens für Meinungsforschung gibt einen Einblick in deren Arbeitsweise nach dem Peer-Prinzip und erklärt den genauen Ablauf der Evaluationen. Außerdem werden gesellschaftspolitischen Ziele für mehr Selbstbestimmung und Partizipation besprochen. Ausstrahlung: 31.10.22, Freies Sender Kombinat
2. Einblicke in die Forschung der Sozialarbeitswissenschaft
Um einen Einblick in die Wissensproduktion der Sozialen Arbeit zu erhalten, sind in dieser Sendung Dr. Katharina Angermeier und Johanna Wessels zu Gast. Wir sprechen mit ihnen über die Forschung zu alltagsmathematischen Praktiken und Bewältigungshandeln im Kontext von finanzieller Überschuldung sowie den Erkenntnissen zu Lebenslagen und Hilfebedarfen von desorganisiert lebenden Menschen. Neben Forschungsfragen und -Ergebnissen, die die subjektiven Lebenswelten und strukturellen Lebenslagen von Adressat*innen Sozialer Arbeit beschreiben, sprechen wir – Stichwort #ichbinhanna – über die Arbeitsbedingungen im akademischen Mittelbau. Ausstrahlung: 14.07.22, Freies Sender Kombinat
1. Geteiltes Wissen – Wissensentwicklung in der Disziplin und Profession Sozialer Arbeit
In dieser Sendung sprechen wir mit Dr. Dieter Röh, Professor für Soziale Arbeit an der HAW Hamburg, über das Thema "Geteiltes Wissen – Wissensentwicklung in der Disziplin und Profession Sozialer Arbeit". Behandelt werden Fragen nach den Bedingungen partizipativer Wissensproduktion und der Anerkennung verschiedener Wissensformen. Ausstrahlung: 29.05.22, Freies Sender Kombinat